Polsi: Eine wilde Gegend, das Kloster war noch sehr ärmlich; ein paar Hütten zum Verkauf der Lebensmittel, ein Haus als Unterkunft einiger Pilger…..die Frauen aus Bagnara schleppten Steine heran (auf dem Kopf), um dem Kloster zu neuem Glanz zu verhelfen. Eine Wanderung von Gambari zum Kloster dauert ca. 13-15 Stunden.
Kloster Polsi: zahllose Verkaufsstände erwarten die Massen an Pilgern
Die Fotos stammen aus dem Archiv Serge Collet (c). Ethnologische Fotodokumentation über die Vorbereitung des Ziegenfleisches auf dem Territorium des Klosters Polsi.
Wallfahrtsort 1983
Vorbereitung Ziegenfleisch
Eine Kunst: Das Zerlegen einer Ziege
Die Madonna in Polsi spaziert im Freien: ein Höhepunkt für die Pilger. Die Madonna steht im Ruf, Kindern bei schweren Erkrankungen zu helfen.
Bova Superiore 1985
Bova superiore/ Autorin und Freundin 1985: Die Siedlung liegt hoch oben in den Bergen, das Dorf war erschreckend vereinsamt und verarmt zu der Zeit; vorher: Besichtigung der Synagoge in Bova (am Meer gelegen, zufällig von Arbeitern bei der Arbeit an einer neuen Strasse entdeckt), die Struktur der Anlage war freigelegt vom Erdreich.
Bagnara Marinella 1986
Mit Freundinnen aus der Marinella/Bagnara in der Kirche zur Vorbereitung einer Hochzeit (1986), links neben der Autorin die Jägerin Nunzia
Großmutter und Enkelin: Sie war Jägerin, ihr Leben lang. Das Paradies, sagte sie, sei einfach zu beschreiben: Fische, Fische, Fische – wohin man schaue
Chianalea Scilla 1987
Haifischjäger Peppino: ein Freund, imposanter Jäger mit einem tiefen Verlangen nach Freiheit und Unabhängigkeit; als die Küstenwache sein Boot konfiszierte (er sei in seinem Alter eine Gefahr für das Meer, hieß es als Begründung) bedeutete dies das Ende seines Lebens. Einem Fischer-Jäger nimmt man nicht das Boot weg. Er erzählte u.a., er habe Menschen im Krieg zur Flucht über das Meer verholfen, Genaueres ließ sich nicht herausfinden.
…seit mindestens 3800 Jahren wird dieses Zeichen auf den erlegten Schwertfisch mit den Fingernägeln geritzt, der Beweis für diese Tradition wurde mit phönizischen Tonscherben aus unserer Ausgrabung geliefert: fünf Striche quer und fünf längs… (Der gesamte Nachlass befindet sich in der Universität in Rethymnon/Kreta).
…meine Freundin Carmela aus der Marinella Bagnara: Sie war die Chefin einer großen Familie und meistens unterwegs. Morgens früh in Catania, dann später im Zug Richtung Aspromonte, um zu verkaufen. Sie gehörte zu den Frauen des Fischerviertels, der Marinella, die matrilinear organisiert waren (Das Erbe ging an die Töchter/der Sohn wurde mit der Aussteuer ausbezahlt und verließ „das Haus“/ über das Geld bestimmte sie alleine/ der Name ging von der Mutter an die Töchter/….).
Scilla 2022: Chianalea / Jagd auf den Schwertfisch
Scilla neben dem Hafen/der Galerie, Blick auf den Strand
Fischerviertel Chianalea 2022/Januar: bitter kalt und feucht, aber der Blick aus dem Fenster versöhnte
Blick auf den Felsen Chianalea, 2022
Blick auf die Chianalea Scilla vom Meer gesehen, 2022
Juni 2022 Hafen von Scilla/Vollmond
ein erfahrener Jäger 2022, die rechte Hand des Chefs
Schwertfischjagd heute auf der Passarella: Zu Gast 12 Stunden bei 45 Grad an Bord, die meiste Zeit saß der Chef auf seinem Platz und beobachtete das Meer. Fünfmal sprang er auf, rannte an die Spitze der Bugleiter, nahm die Harpune in die Hand und zielte auf einen Schwertfisch, der knapp unter der Wasseroberfläche schwamm. Der letzte Fang war dramatisch: Der Schwertfisch war mit den Harpunen (unersetzbar!) im Körper entkommen. Die Waffen sind durch ein Seil mit dem Schiff verbunden, dennoch galt es, in rasender Schnelligkeit ein Boot zu Wasser zu lassen, den Fisch – er trieb irgendwo – wieder einzufangen und die Harpunen zu retten, auch vor anderen hungrigen Mäulern. Die Männer – wahre Jäger – schafften alles in kurzer Zeit. Der Schwertfisch starb ungefähr eine Stunde später.